Der Postillion versus die klirrende Kälte oder Montagsimpressionen

Weder Regen, noch Eis, noch Schnee... Moment. Nein, das war doch das Motto der Post in den höchst ergötzlichem Werk von Terry Pratchett. Doch ein wenig passte dies schon: Schnee auf den Duisburger Straßen, manchmal kleine Trampelpfade, manchmal schon geräumt - und ein Temperatur, bei der man Bewunderung und Resepekt zollen muss für die Standhaftigkeit der Teilnehmer der Montagsdemo.

Als der Postillion kurz nach 18:00 Uhr am Livesaferbrunnen auftraf, waren die Vorbereitungen im vollen Gange. Diesmal aber verweigerte die Anlage ihren Dienst und eigentlich war die Demo auch - so bekam der Postillion am Rande mit - auch eher für den Averdunkplatz angemeldet. Doch die freundlichen Herren in Grün waren so nett eine "Duldung" auszusprechen. Ist ja auch wahr: Weihnachten ist ja noch nicht vorbei.

Dass in dieser Wolfskälte sogar Kind und Hund aushielten - Respekt. Im Großen und Ganzen erschien dem Postillion das Ganze auch als nett und angenehm. Eine Speakers Corner mitten in Duisburg ist tatsächlich etwas Feines. Leider gelang es dem Postillion nicht einen der Verantwortlichen vors Mikro für seinen kleinen aber feinen Podcast zu bekommen. So ist ihm auch bis jetzt nicht ganz klar, wer diese Veranstaltung in Duisburg trägt - ist es eine offizielle Veranstaltung der LINKEN? Ist das ein Offenes Forum bei dem die LINKEN sehr engagiert sind? Ebenso schwierig war es zuzuordnen wer denn jetzt zu wem gehört. Die IGM-Fahne schwang im kalten Winde, aber ob die Träger auch zur IGM gehörten? Die MLPD sprach ein Grußwort aus - da war es nun relativ klar dass der Sprecher wohl zur MLPD gehörte.

Das Repertoire an klassischen Arbeiterkampfliedern kam dem Postillion leider nicht zupass, so dass er gar nicht mitsingen konnte. Eisler und Brecht zieht der Postillion dann doch neuerem Liedgut vor. Offenbar ist es Brauch dass man bei der Montagsdemo einen Blick auf die letzte Woche - die letzten zwei Wochen - hält. Jeder, der etwas zu sagen hat oder ein Problem hat trete dann in die Mitte. Gruppentherapie unter freiem Himmel - zeitweilen kam es dem Postillion so vor.

Erfreut war er über die sachliche und gut geführte Moderation des Diskussionsleiters - ebenso, dass sachlich diskutiert wurde selbst als es ums Thema Israel ging. Als Gast hält man sich natürlich höflich zurück und da der Postillion sich zwar vorstellen kann durchaus etwas mit einigen Leuten zu machen aber auch der Postillion gerne mal einen Tag ohne offiziellen Kram in der Woche haben möchte und zudem eh arbeiten müsste - manchmal auch recht unregelmäßig, je nachdem was anliegt im Projekt - hielt sich der Postillion mit Wortmeldungen zurück.

Durchaus waren es erregte und heftige Diskussionen - aber weder erschien es dem Postillion so, dass Leute von VERDI ausgelacht wurden, noch, dass diese Diskussionen besonders heftig gewesen wären. Politiksche Standpunkte werden halt etwas emotionaler vertreten.

Herr Aust mag ein sehr lieber und netter Mensch sein, aber ein Politiker sollte eigentlich froh darüber sein wenn man ihn nochmals fragt ob man Aufnahmen von ihm haben möchte. Ebenso wie es dem Postillion zwar verständlich ist, dass man nach einer knappen Dreiviertelstunde - oder noch länger, je nachdem - schnell nach Hause möchte. Aber offenbar scheint der kleine Podcast des Postillions nicht der Rede wert zu sein - und die Sprecherin der Montagsschule war auch schon weg.
Seltsam auch, dass Leute, die eigentlich etwas für die Bürger veranstalten wollen so gar nichts für kleine, bescheidene Bürgerpodcasts übrig hat - aber da kann ich natürlich auch etwas falsch verstanden haben. Manchmal bin ich eventuell auch viel zu höflich. Vielleicht wäre eine persönliche Mail dann doch besser gewesen als Dutzende von Blogpostings.
Allerdings: Das Ganze ist eine öffentliche Veranstaltung...

Sicherlich hat die Montagsdemonstration ihre Berechtigung als Treffpunkt, als Informationsvermittlung und als Redepunkt. Es hat durchaus einen recht kuscheligen Faktor, der Postillion ist also weder - wie etliche das meinten - beschimpft noch ausgelacht worden. Doch die Fragen, die der Postillion hatte, die sind immer noch nicht geklärt. Ob es nun am Wetter, am höflich dezenten Postillion lag - das lassen wir jetzt mal so stehen. Nun - man sieht sich im Leben immer zweimal. Bis zum nächsten Mal dann. (Der Postillion kann sich auch vorstellen mit einigen Leuten etwas zu unternehmen, dafür müsste er die Leute aber genauer kennen - sowas wie EHE z.B. klingt interessant: Erwerbslose helfen Erwerbslosen - aber die Zeit, die Zeit, die sitzt halt auch immer beim Schwager vorne mit...)

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