Donnerstag, 8. Januar 2009

City stärken schön und gut - aber die Bezirke nicht vergessen!

Gestern verkündete doch das Stempel-Amt, dass man für das Jahr 2009 einen Anstieg der Erwerbslosenzahlen befürchte. Verwundert fragte sich der Postillion: Wenn die das alle momentan wissen, dass dieses Jahr so schwarz und schrecklich ist - warum tun die dann nichts gegen den Anstieg der Arbeitslosigkeit? Sind da etwa die ganzen teuer eingekauften Berater ratlos?

Aber von wegen Schwarzsehen: Für Duisburg ist Optimismus auf die Fahne geschrieben worden. Moment - ich glaube, die meinen das letzte Jahr damit:
Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich seit 2006 von durchschnittlich 38 725 auf 30 936 im letzten Jahr. Dabei verlief die Kurve ähnlich wie schon in den Vorjahren. Zum Jahresbeginn 2008 meldete die Agentur für Arbeit 32 830 Erwerbslose. Zum Jahresabschluss waren noch 29 250 Menschen ohne Job. In einem Jahr stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 3853 auf 156 283 Menschen. Die RP ergänzt: „Auf der anderen Seite wissen wir aber, dass es eine real existierende Finanzkrise mit Auswirkungen auf die Realwirtschaft gibt. Diese Auswirkungen zeigen sich auch auf dem lokalen Arbeitsmarkt, aber eben noch nicht an den klassischen Beobachtungspunkten Arbeitslosenzahlen und Stellenzugang“, so Angela Schoofs. Die Arbeitsagenturchefin zog gestern auch eine Bilanz des vergangenen Jahres. „Für den Duisburger Arbeitsmarkt war das Jahr 2008 insgesamt ein gutes Jahr“, so ihr Fazit.

CDU-Ratsherr Enzweiler hat zu der Hundegeschichte und den Rheinwiesen etwas zu sagen - und die RP räumt ihm dafür das Forum ein. (Natürlich.): „Nur sprechenden Menschen kann man helfen“, sagt Enzweiler und fordert einen runden Tisch aller Betroffenen. Natürlich gebe es auch unter Hundehaltern schwarze Schafe, die nicht einsehen wollten oder könnten, dass nicht richtig gehaltene Hunde eine Gefahr oder Belästigung darstellen. Die große Mehrheit der Hundehalter verhalte sich aber anständig, ohne Probleme mit Schafen und Spaziergängern, findet Rainer Enzweiler, der selbst Besitzer einer Hovawarthündin ist. Miteinander reden anstatt aneinander vorbei - das wäre ja mal wirklich wünscheswert, aber die Stadt hat ja da schon versprochen sich drum zu kümmern. Glaube ich gehört zu haben.

Der Postillion ist am Dienstag auf einer nicht gerade gutgeräumten Straße der Innenstadt gestürzt und hat in einem anderen Blog das Thema schon mal angestoßen. Offenbar ist er aber nicht der Einzige, für den die Räumungsaktionen etwas problematisch waren: Die Wirtschaftsbetriebe stehen mittlerweile in der Kritik. Viele Duisburger bemängeln die ihrer Meinung nach unzureichende Räumung und Streuung von Straßen, Radwegen, Fußgängerstreifen und Plätzen. [...] Derzeit werde je nach Erfordernis die Dringlichkeitsstufe 1, das heißt die Hauptstraßen mit 930 Kilometer Streulänge und die Dringlichkeitsstufe 2 abgefahren und gestreut. Je nach Wetterlage könne es dazu kommen, dass Straßen der Dringlichkeitsstufe 2 zu einem späteren Zeitpunkt wieder angefahren werden, weil vorrangig wieder die Dringlichkeitsstufe 1 abgestreut werden müsse. Anliegerstraßen ohne Dringlichkeitsstufen würden grundsätzlich gar nicht gestreut. Na gut zu wissen - jetzt kann man ja direkt vor der Haustür sehen ob die eigene Straße wichtig ist oder nicht - je nachdem ob sie geräumt wurde...

Aber was lese ich denn da? Hatte die CDU nicht direkt nach dem Besuch verkündet, dass die Kultur nicht von Kürzungen im Haushalt betroffen worden sein soll? Hatte unser König nicht gesagt, dass er keine Bezirksbibliotheken schließen wolle? Eine weitere Erhöhung der Elternbeiträge für Kindertageseinrichtung werden wir Grünen ebenso ablehnen wie die Schließung von Stadtteilbibliotheken. Wir werden auch an dem Stadtfenster mit der VHS, der Bibliothek und dem NS-Dokumentationszentrum festhalten - der Stadtarchivar dürfte sicherlich auch noch die genaue Quelle angeben können, die dem Postillion zur Zeit entfallen ist. Wenn nun das stimmt, was die WAZ meldet, dann weiß man, wie ernst diese Worte der CDU [bzw. Grüne, der Postillion hat erst jetzt gesehen, dass die Grünen dies verlautbarten aber bekanntlich haben wir ja eine Koalition und die eine Seite wird ja wohl kaum vorpreschen ohne das mit der anderen abgesprochen zu haben. D.P.] VOR dem Besuch des RPs gemeint waren - nämlich gar nicht: Nach Andeutungen aus dem Rathaus würden dort neue Sparpläne nach Vorgaben des Oberbürgermeisters erarbeitet, die insbesondere die Bezirke und Stadtteile treffen würden. Dort drohten Schließung oder Mittelkürzung von Einrichtungen wie Stadtbüchereien, Seniorentreffs und Jugendzentren. Das soll Jürgen C. Brandt erfahren haben. Weiterhin heißt es in der WAZ: Die Sozialdemokraten weisen darauf hin, dass es den Bürgern nicht mehr zu vermitteln sei, dass zum Beispiel der Theatervorplatz für 1,2 Mio Euro neu gestaltet wurde und die Königstraße für mehrere hunderttausend Euro neue Platten bekommt, während in den Stadtteilen die Straßen verkommen und Senioren oder Jugendliche bald keine Anlaufstellen mehr haben sollen. Bisher hat die CDU nicht reagiert - es gibt auf deren Seiten übrigens auch noch keine Pressemeldungen von diesem Jahr... Nächste Woche ist Mitte Januar, man darf gespannt sein wie der jetztige OB seine Webseite gestalten wird. Oder wird die nochmal verschoben? Aber nein, im Wahljahr doch nicht, da muss man doch frisch und aktuell sein... Oder halt eben - nicht.

Die große Kälte ist Anlaß über Vereine zu berichten, die sich um Obdachlose kümmern. Was eine paradoxe Berichterstattung ist, denn Leute, die auf der Straße schlafen gibt es doch gar nicht in Duisburg!
Mit Engelszungen versucht der Verein seit Jahren, Josef zu bewegen, zumindest die Nächte drinnen zu verbringen. Sogar der ärztliche Dienst hat dem Senior-Obdachlosen einen Besuch abgestattet, um zu prüfen, ob man „eine Betreuung gegen seinen Willen einleiten” könne, so Schreiber. Vergeblich. Josef „weiß, was er tut.” Und das müsse man respektieren. Trotzdem versucht der Verein zu helfen. Mit Kleidung, mit Kaffee. Sogar einen anderen Platz, in der Nähe des Marientors, hatte der Verein ausgespäht. „Da hätte er zumindest drei feste Wände und ein Dach gehabt”, erzählt Schreiber. Josef wollte nicht. [...] Den Kaffee immerhin nimmt Klaus, der sich neben einem verlassenen Supermarkt in Neudorf, in dem ehemaligen Einkaufswagen-Kabuff eingerichtet hat, an. Auch mal ein wenig zu essen. Weg möchte er aber nicht. Zu weit sei es in die Stadt, zu Fuß, mit all den Sachen. Der Postillion ist erschrocken - da lebt ein Mensch in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung offenbar in dem ehemaligem Einkaufswagen-Kabuff des Comet - was mit diesen leerstehenden Räumlichkeiten wird ist auch eine Frage, die der Postillion bisher nicht beantwortet bekam übrigens - und der Postillion weiß davon nichts? Ein Ding der Unmöglichkeit! Hiermit fordert der Postillion alle Neudorfer auf sich dringendst um Klaus, der das offenbar wirklich nicht anders will, zu kümmern! Aber mal schleunigst! Der Postillion wird sofort schauen was er an Einkäufen erledigen kann...

Nachtrag: Es ist bemerkenswert - einer der OB-Kandidaten hat sich in der Debatte, die momentan bei DerWesten stattfindet - die Meldung ist oben verlinkt - eingeschaltet und gepostet. Es hat schon seinen Sinn, dass man sich hier zum Kommentieren anmelden muss, denn es reicht wenn DerWesten einen großen Fischteich für Trolle hat um diese zu füttern. Meint nicht nur Herr Unkreativ, meine auch ich. (Rote Fische müssen das übrigens sein. ;-)) Und was der Postillion schon einmal feststellte: Nur die SPD hat mometan einen eleganten und netten Webauftritt, bei den LINKEn kann man immerhin noch Infos bekommen - Sauerland und Janicki dagegen - nun - muss ich das noch kommentieren? Ich denke - NEIN.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Bürozerstörungen und...
Eines vornweg: Natürlich haben die LINKEN in Duisburg...
Prospero - 15. Mär, 09:47
Duisburger Blogger: “Dierkes...
Pressemitteilung Duisburg . “Empörend und infam” nennt...
Prospero - 14. Mär, 09:20
Nein, Postillion, die...
Der Postillion erfuhr durch eine öffentliche Bekanntmachung...
Prospero - 6. Mär, 06:34
Weg vom Fenster
Der Postillion hatte in der letzten Zeit etwas Probleme...
Prospero - 3. Mär, 07:08
Alpha Beta Gamma Delta...
Man nehme: Eine allgemein hier schon desöfteren genannte...
Prospero - 31. Jan, 00:20

Suche

 

Status

Online seit 6228 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Mär, 09:49

Credits


Die CDU
Die Linken
Die SPD
In eigener Sache
Lokalpolitik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren